Von der Konstruktion zum Material

Ich möchte dir zeigen wie die Begriffe Konstruktion, Materialpaket, Material, Stückliste und Artikel zusammenhängen. Diese ganzen vielen Begriffen können sehr verwirrend sein, gerade wenn man damit nicht jeden Tag zu tun hat.

Also schauen wir uns doch einmal in Ruhe an. Ich habe mir ein einfaches Pultdach im KKP-System erstellt und dort habe ich einen Seitensparren ausgewählt.

In dem Eigenschaftenfenster, kann ich unter „Bezeichnung“ sehen wie dieser Seitensparren heißt. Dies ist die Bezeichnung eines Materialpaketes. Das heißt, im Stammdateneditor können wir ein Materialpaket mit eben dieser Bezeichnung anlegen und da dann Materialien hineingeben.

Dazu starte ich den Stammdateneditor (mit Sonderrechten) und gehe auf „App->öffnen„.  Dort wähle ich dann ein Paket. Ich nehme das Systemgeber Paket.

Sollte das Materialpaket auf der linken Seite noch nicht zu finden sein, können wir es einfach hinzufügen. Die Filteroption hilft uns dabei das Paket zu finden.

Wenn das Paket dann eingefügt ist, können wir es auswählen und sehen auf der rechten Seite den Inhalt. Der Inhalt besteht aus Materialien. Diese haben bestimmte Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit diese dann gültig werden.

Um das zu verstehen, legen wir einfach mal ein Material an. Zuerst wählen wir aus der rechten Seite einen Artikel aus, den wir hinzufügen wollen. Dieser darf aus der KKP-Zubehör Datenbank kommen. Du kannst also auch eigene Artikel erstellen und diese dann ins Materialpaket einfügen.

Nachdem wir die Auswahl mit Einfügen bestätigt haben, wird ein Material auf der rechten Seite angelegt.

Per Doppelklick können wir das Material dann entsprechend einstellen.

Welche Einstellmöglichkeiten es genau gibt, beschreibe ich dir an anderer Stelle. Das würde hier den Rahmen sprengen. Wichtig ist nur zu verstehen, dass wir hier angeben können wie viel Material verwendet werden soll, ob bestimmte Bedingungen in der Konstruktion erfüllt sein müssen, damit das Material ausgewertet wird und welche Farbe es bekommen soll.

Neben dem eigentlichen Profil können wir auch weitere Materialien erstellen, zum Beispiel Schrauben für die Befestigung.

Wir nun also 2 Materialien in dem Paket. Wenn wir die Schraube bearbeiten, können wir festlegen, dass wir 4 Schrauben pro Stück Sparren mitgeben wollen. (2 am Anfang und 2 am Ende).

Dazu habe ich den Faktor auf 4 gestellt und die Zuordnung auf Stück. Dann kommen 4 Schrauben pro „Stück“ Seitensparren.

Zusätzlich lege ich noch ein zweites Material mit den Schrauben an, aber diesmal mit einem anderen Faktor, einer anderen Zuordnung und einer anderen Bedingung.

Hier habe ich die Schrauben auf die Zuordnung Länge zugewiesen. D.h. pro Meter Länge des Seitensparren kommt 1 Schraube (Faktor). Als Bedingung habe ich angegeben, dass die Glasstärke zwischen 18 und 38mm betragen muss. Also wenn wir ein Dach konstruieren und setzen dort den Sparren ein, dann kommen immer 4 Schrauben. Sollten wir eine Dachverglasung zwischen 18 und 38mm ausgewählt haben, kommen dann zusätzlich pro Meter noch je 1 Schraube dazu.

Und so könnte ich natürlich auch Arbeitszeiten erfassen und diese beispielsweise mit der Bedingung verknüpfen, dass das Profil am Anfang oder Ende geschnitten wurde oder sogar gestoßen ist. Um hier nur einige, wenige Möglichkeiten zu nennen.

 

Ich hoffe, du verstehst nun den Unterschied zwischen Materialpaket und Material.

 

Nun kommen wir vom Material zum Artikel.

Wenn wir im KKP den 3D Bereich verlassen und in den Bereich der Kalkulation wechseln für das KKP eine Materialermittlung durch. Dabei werden alle Profile in der Konstruktion ausgewertet. Für jedes Profil wird geschaut, ob dafür ein Materialpaket gepackt wurde. Wenn ja, werden alle Materialien in dem Paket untersucht.

Sind alle Bedingungen erfüllt? Dann wird das Material gemäß den Einstellungen für Faktor, Zuordnung und Zugabe in die Stückliste aufgenommen.

Kommen wir dann in den Bereich der Kalkulation, wird diese Stückliste durchgearbeitet. Jedes Material besitzt ja eine Nummer, die einer Artikelnummer in der Datenbank entspricht. Und so wird für jedes Material ein Artikel aus  der Datenbank herausgesucht und kalkuliert.

Schlussendlich sehen wir dann in unserer Liste die kalkulierten Artikel.